So werden Krankenhäuser auf Russland-Krieg vorbereitet

von Günther Strauß – 5. Oktober 20255

Der „Rahmenplan Zivile Verteidigung“ sieht unter anderem Triage zugunsten des Militärs vor. Ärzte warnen: „Die Zivilbevölkerung kommt ganz zum Schluss“.

Der streng vertrauliche „Rahmenplan Zivile Verteidigung“ des Berliner Senats zeigt, wie sich Krankenhäuser in der Hauptstadt auf einen Krieg mit Russland vorbereiten. Dieser sieht unter anderem eine sogenannte Triage zugunsten des Militärs vor. Die Zivilbevölkerung kommt ganz zum Schluss.

Deutschland soll möglichst schnell kriegstüchtig werden. Parallel zur militärischen Aufrüstung und zu Überlegungen zur Ausrufung eines Spannungsfalls wird deshalb auch die sogenannte „Zivile Verteidigung“ vorangetrieben.

Im Fokus liegen dabei die Krankenhäuser, die sich im Fall eines Krieges mit Russland nach Bundeswehrschätzung täglich um bis zu eintausend verwundete Soldaten kümmern müssten. Allein in Berlin müssten demnach einhundert verwundete Soldaten täglich versorgt werden.

Um das zu gewährleisten, hat die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege gemeinsam mit den großen Kliniken der Hauptstadt den „Rahmenplan Zivile Verteidigung Krankenhäuser Berlin“ erarbeitet.

Bislang waren nur einzelne Passagen aus dem streng vertraulichen Arbeitspapier bekannt, das nun der Berliner Zeitung exklusiv vorliegt. Das 26-seitige Papier steckt demnach „voller brisanter Szenarien und Anordnungen, die bislang nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind“.

Gleich zu Beginn werde darin der Bezug zum aktuellen Weltgeschehen hergestellt. Der russische „Überfall“ auf die Ukraine am 24. Februar 2022 stelle einen zentralen Wendepunkt im Umgang mit der zivilen Verteidigung in Deutschland dar. Anschließend wird Generalmajor Andreas Henne mit den Worten zitiert, die jüngst auch Bundeskanzler Friedrich Merz verlauten ließ: „Wir sind nicht mehr im Frieden, aber auch noch nicht im Krieg.“ Daher sollte die gesamte Gesellschaft „verteidigungswillig“ sein.

[Hier weiterlesen]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.