Baltikum: NATO nutzt angebliche Luftraumverletzung durch russische Jets für neue Kriegseskalation

Von Johannes Stern – 25. September 2025

Am vergangenen Freitag meldete das estnische Verteidigungsministerium, drei russische MiG-31-Kampfflugzeuge seien für mehrere Minuten in den estnischen Luftraum eingedrungen. Während die Regierung in Tallinn und die NATO-Verbündeten den Vorfall sofort als „Provokation“ Moskaus werteten, weist der Kreml die Darstellung strikt zurück. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums habe es keinen Grenzübertritt gegeben. Die Maschinen befanden sich auf einem Überführungsflug von einer Basis im Nordwesten Russlands zur Exklave Kaliningrad und hätten sich „in voller Übereinstimmung mit internationalen Regeln und abgestimmtem Flugplan“ bewegt.

Tatsächlich deutet selbst die vom estnischen Militär veröffentlichte Karte darauf hin, dass die Jets parallel zur Grenze flogen und sich auf einem Transit befanden. Dennoch wird der Vorfall von den europäischen Regierungen und den Leitmedien aufgebauscht, um die Konfrontation mit Russland weiter zu verschärfen.

Am heutigen Dienstag tritt auf Antrag Estlands der NATO-Rat zu Beratungen nach Artikel 4 des Nordatlantikvertrags zusammen. Diese Konsultationen werden einberufen, wenn ein Mitgliedsstaat seine Sicherheit bedroht sieht. In der 76-jährigen Geschichte des Bündnisses wurde dieser Mechanismus bislang nur selten aktiviert – zuletzt vor wenigen Tagen von Polen, nachdem über 20 russische Drohnen seinen Luftraum überquert hatten.

[Hier weiterlesen]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.