Von Thomas Röper – 2. August 2025
Foreign Affairs, die Zeitung des Council on Foreign Relations, hat einen Artikel veröffentlicht, der offensichtlich das Ziel hat, einen Keil zwischen Russland und China zu treiben.
Propaganda funktioniert nicht nur als Steuerungsinstrument der Öffentlichkeit durch die Medien, sondern auch als Beeinflussungsinstrument politischer Entscheidungsträger. Dafür schreiben die mächtigen Thinktanks Artikel und Analysen, die Entscheidungsträger lesen und die weitaus fundierter sind, als der vereinfachende und emotional formulierte Unsinn, den die Medien dem “dummen Volk” präsentieren.
Ich sage immer wieder, dass man die Analysen der führenden amerikanischen Thinktanks lesen muss, wenn man erfahren will, wohin die US-Außenpolitik der kommenden Jahre gehen wird. Auch wird über die Artikel der mächtigen US-Thinktanks um die außenpolitische Strategie der kommenden Jahre gerungen, was man in den 2010er Jahren sehr schön beobachten konnte, wie dort der Streit darüber ausgetragen wurde, wer denn nun der größere Konkurrent und damit wichtigere Gegner der USA sei – China oder Russland.
Natürlich lesen auch die Gegner der USA, was deren wichtige Thinktanks veröffentlichen, weil man daraus sowohl erkennen kann, welche tatsächlichen Ziele die US-Außenpolitik hat, und weil man daraus auch erkennen kann, über welche Themen in den Kreisen der Macht der USA gestritten wird.
Der Zweck der Thinktanks ist es daher auch, mit ihren Artikeln nicht nur die Entscheidungsträger in den USA von ihren Standpunkten zu überzeugen, sondern auch, Entscheidungsträger außerhalb der USA zu beeinflussen.
Bei Foreign Relations, der Zeitung des mächtigen US-Thinktanks Council on Foreign Relations, ist ein Artikel erschienen, der entweder den Sinn hat, Russland in den Augen der chinesischen (und anderer) Regierungen zu diskreditieren, oder der zeigt, wie wenig die Autoren verstanden haben, worin die russische Strategie besteht.]