Wie die Probleme des Rentensystems auf einen Schlag gelöst werden könnten

Von Thomas Röper – 23. Juli 2025

Dass die Renten in Deutschland für viele kaum zum Leben reichen und dass die Altersarmut steigt, ist allgemein bekannt. Anstatt das Problem zu lösen, werden immer absurdere Vorschläge diskutiert.

Die deutsche Rentenversicherung, früher mal weltweit ein Vorbild, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, denn etwa die Hälfte der heute in den Ruhestand gehenden Rentner sind de facto von Altersarmut betroffen. Die Schuld dafür wird von Politik und Medien der Demografie gegeben, denn die Deutschen haben immer weniger Kinder, was dazu führt, dass immer weniger Beitragszahler immer Rentner finanzieren müssen. Das klingt logisch.

Als Antwort auf das Problem wurden in den letzten Jahrzehnten immer wieder Rentenreformen durchgeführt, die vor allem eines waren: Rentenkürzungen. Eine andere Lösung ist den deutschen Regierungen nicht eingefallen.

Die letzte große Rentenreform wurde noch unter Schröder durchgeführt und sie hatte eine Laufzeit von etwa 20 Jahren, was bedeutet, dass sie nun voll wirksam ist. In dieser Zeit verschob sich der Rentenbeginn für Neu-Rentner jedes Jahr um einen Monat, wobei die Rente der Neu-Rentner jedes Jahr ein bisschen niedriger war, als die der Rentner des Vorjahres. Es war absehbar, dass nach Ablauf der Zeit wieder Diskussionen über eine neue Rentenreform kommen würden, weil sich an dem Grundproblem ja nichts geändert hat.

Das Problem der Rentenversicherung ist jedoch weniger die Demografie, sondern die Berechnung der Beiträge. Das Problem ist die Beitragsbemessungsgrenze, die Einkommen von derzeit über 8.050 Euro monatlich von den Beiträgen zur Rentenversicherung befreit.

Derzeit liegt der Beitragssatz zur Rentenversicherung bei 18,6 Prozent von Bruttolohn und wird von Arbeitgebern und Arbeitnehmern je zu Hälfte bezahlt. Das bedeutet, dass jemand, der 8.050 Euro monatlich verdient, aus seinem Einkommen 748,65 Euro in die Rentenkasse einzahlt. Das bedeutet aber auch, dass jemand der 100.000 Euro monatlich verdient (solche Spitzengehälter gibt es ja), auch nur 748,65 Euro in die Rentenkasse einzahlt. Er bezahlt also nicht 9,3 Prozent seines Einkommens, sondern nur 0,75 Prozent.

Ist das gerecht? Natürlich nicht.

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