Fifa-WM in Katar: Geopolitik, Geld und Doppelmoral

Von Peter Schwarz – 24. November 2022

Dass der Spitzensport und insbesondere der Weltfußball vom großen Geld und von Machtinteressen beherrscht werden, ist keine neue Erkenntnis. Doch mit der Fußballweltmeisterschaft in Katar hat diese Entwicklung eine neue Dimension erreicht. Bereits die Vergabe der Weltmeisterschaft durch den Weltfußballverband Fifa im Jahr 2010 war ein Skandal. Mit Katar erhielt ein Land den Zuschlag, das über keinerlei Fußballtradition verfügt, in dem drei Millionen Menschen leben, von denen nur jeder zehnte katarischer Staatsbürger ist, in dem die unerträgliche Hitze die Austragung zur üblichen Sommerzeit ausschließt und das von einem despotischen Herrscher regiert wird, der nicht einmal rudimentäre Formen der Demokratie zulässt. Es war klar, dass gewaltige Summen geflossen waren und dass hinter den Kulissen massiver politischer Druck ausgeübt worden war, um die Entscheidung herbeizuführen. Katar war dabei keine Ausnahme. Auch bei der Vergabe der Weltmeisterschaft an Deutschland (2006), Südafrika (2010) und Russland (2018) war geschmiert und begünstigt worden.

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