Teilmobilmachung und Referenden: Wie geht es im Ukraine-Konflikt weiter?

Von Thomas Röper – 21. September 2022

Präsident Putin hat eine Teilmobilmachung verkündet, 300.000 Soldaten sollen eingezogen werden und in den russisch kontrollierten Gebieten finden Referenden statt. Was sind die Gründe und was sind die Folgen? – Der russische Präsident Putin hat am 21. September eine Teilmobilmachung verkündet und der russische Verteidigungsminister Schoigu hat erklärt, man wolle in der nächsten Zeit 300.000 Soldaten einberufen, wobei es sich um Spezialisten für bestimmte Aufgaben handeln soll. Welche das sind, wurde nicht gesagt. … Westliche Medien freuen sich über die Teilmobilmachung, weil sie das für ein Zeichen der Schwäche Russlands halten, wie man in ihren Überschriften lesen kann. Das ist zum Teil sogar richtig, denn in der Tat haben die letzten Wochen gezeigt, dass die von Russland für die Militäroperation bereitgestellten Kräfte nicht ausreichen, um weitere Fortschritte gegen die Ukraine zu machen, die faktisch das gesamte Waffenarsenal der NATO zur Verfügung gestellt bekommen hat. Allerdings zeigen die Zahlen, dass die russische Armee immer noch wesentlich effizienter ist als die ukrainische Armee, denn die Ukraine hat mit ihrer Generalmobilmachung zwischen 700.000 und einer Million Soldaten aufgestellt und trotz aller Unterstützung des Westens nur einen recht kleinen Geländegewinn bei Charkow erreicht. Mit dieser Aussage will ich den Erfolg der Ukraine bei Charkow nicht herunterspielen, denn er kam für die Russen sicherlich überraschend und war schmerzhaft. Allerdings haben die Russen sich schnell zurückgezogen und Verluste weitgehend vermeiden können. Die Ukraine hat das Gebiet fast kampflos erobert. Dieser Erfolg bei Charkow und der verstärkte Beschuss der Ukraine auf zivile Ziele im Donbass und inzwischen auch auf zivile Ziele im russischen Kernland dürften der Grund dafür gewesen sein, dass man in Moskau nun die Strategie geändert und die Teilmobilmachung beschlossen hat.

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