Mariupol: Immer mehr Asow-Kämpfer im Stahlwerk kapitulieren

Von Thomas Röper – 18. Mai 2022 20:03 Uhr

Die endgültige Kapitulation der Kämpfer des neonazistischen Asow-Bataillons scheint unmittelbar bevorzustehen. Schon fast die Hälfte der geschätzt 2.000 Kämpfer haben sich ergeben. Die westlichen Medien sind bei ihren Meldungen über die Lage im Asow-Stahlwerk bekanntlich sehr kreativ, wie ich bereits am Beispiel des Spiegel aufgezeigt habe. Der Spiegel hatte ein Video gezeigt, in dem er es so dargestellt hatte, als habe eine aus dem Stahlwerk evakuierte Zivilistin die russische Armee beschuldigt, die Zivilisten nicht aus dem Werk gelassen zu haben. In Wahrheit hatte die Frau das glatte Gegenteil gesagt. Nach dem Erscheinen meines Artikels dazu hat der Spiegel das Video gelöscht, ohne seine Leser über den „Fehler“ zu informieren. … Nachdem das neonazistische Asow-Bataillon endlich alle Zivilisten aus dem Stahlwerk gelassen hat, worüber der Spiegel auch wieder sehr kreativ berichtet hat, verschanzen sich Schätzungen zufolge noch etwa 2.000 Asow-Kämpfer in den Katakomben des Stahlwerks. Deren Versorgung geht zur Neige, weshalb erwartet wurde, dass sie sich bald ergeben würden. Das scheint nun begonnen zu haben, denn am Montag haben sich die ersten etwa 260 Kämpfer der russischen Armee ergeben, darunter waren etwa 50 Verwundete. Am folgenden Tag ergaben sich weitere über 600 Kämpfer. Am Mittwoch meldete das russische Verteidigungsministerium, dass sich bereits 959 Asow-Kämpfer ergeben hätten, darunter 80 Verwundete. Ich war selbst am Mittwoch in Mariupol dabei, als Denis Puschilin, der Chef der Donezker Volksrepublik, vor Journalisten erklärt hat, dass die Asow-Kämpfer in Gefangenschaft sind. Die Verletzten wurden auf zwei Krankenhäuser der Donezker Volksrepublik verteilt und erhalten die nötige medizinische Hilfe. Die gesunden Kämpfer sind in einem Kriegsgefangenenlager untergebracht. Diejenigen von ihnen, die sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben, sollen vor ein internationales Tribunal gestellt werden, so Puschilin.

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