Lesung von Lizzie Doron

Von der Redaktion – 30. März 2022

Die israelische Autorin Lizzie Doron, 1953 als Tochter einer polnischen Auschwitz-Überlebenden in Tel Aviv geboren, studierte Linguistik, bevor sie Schriftstellerin wurde. Sie hat viele Romane veröffentlicht, u.a. Ruhige Zeiten, Sweet Occupation und Who the Fuck is Kafka. Ihr erster Roman Ruhige Zeiten wurde mit dem von Yad Vashem vergebenen Buchman-Preis ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Jeanette-Schocken Preis, 2018 den Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung. 2019 war sie Friedrich Dürrenmatt Gastprofessorin für Weltliteratur an der Universität Bern. Lizzie Doron lebt in Tel Aviv und Berlin. Seit sie sich in ihren Büchern kritisch mit der Politik Israels auseinandersetzt, erscheinen diese zuerst oder sogar nur in deutscher Übersetzung. Das gilt auch für ihren neuen Roman mit dem Titel Was wäre wenn. In einem Interview sagte sie: „… ich habe das Gefühl, dass hier in Israel etwas grundlegend falsch läuft. Ist der eine Krieg zu Ende, beginnt der nächste.“

Lesung von Lizzie Doron aus dem Roman Was wäre wenn (oder einem anderen Werk) von und mit der Autorin und Kerstin Müller, Heilbronn

Montag, 25. April, 19.30 Uhr

Museum Synagoge Affaltrach, Untere Gasse 6, 74182 Obersulm-Affaltrach

Eintritt: 6 € (ermäßigt: 4 €)

Gegenaufklärung in den USA: Attacken auf Shakespeare und andere Klassiker

Von David Walsh – 23. Dezember 2021

Anfang Oktober geriet Bright Sheng, Komponist und Professor, an der Universität von Michigan in Ann Arbor unter Beschuss, weil er in einem studentischen Seminar Stuart Burges’ Verfilmung von William Shakespeares Othello aus dem Jahr 1965 zeigte, in der der britische Schauspieler Laurence Olivier den „Mohren von Venedig“ in dunklem Make-up spielte. … Der Vorfall beleuchtet ein umfassenderes Phänomen an den Universitäten, wo in den letzten Jahren verschiedene Studiendisziplinen unter Beschuss geraten sind. Zu diesen zählen die antike griechisch-römische Geschichte, Literatur und Philosophie. Auch unterschiedliche Persönlichkeiten werden angegriffen. Dazu zählen neben Shakespeare auch Geoffrey Chaucer, Robert Burns, Edgar Allan Poe, Charles Dickens, Walt Whitman, Mark Twain, Ernest Hemingway, George Orwell, John Steinbeck, J. D. Salinger, Philip Roth, Giacomo Puccini, Tizian, Paul Gauguin, Pablo Picasso, Egon Schiele, Henri Matisse und viele andere. Sie alle werden der „Versündigung“ gegen die Empfindlichkeiten der oberen Mittelschicht bezichtigt.

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Bücherverbrennung hält Einzug in Amerika

Von David Walsh – 30. April 2021

In einem groß angelegten Akt der Zensur, der nichts Gutes für demokratische Rechte verheißt, hat der Verlag W. W. Norton bekannt gegeben, dass er die von Blake Bailey verfasste Biografie des amerikanischen Schriftstellers Philip Roth (1933-2018) „dauerhaft“ aus seinem Programm entfernt. Mehrere Personen hatten Bailey sexuelles Fehlverhalten einschließlich Vergewaltigung vorgeworfen. Die Anschuldigungen reichen bis ins Jahr 2003 zurück. Beweise wurden nicht vorgelegt. Baileys 880-seitiges Buch, das von der Kritik gut aufgenommen wurde und als eines der wichtigsten Werke des Jahres auf seinem Gebiet gilt, wird eingestampft. Außerdem teilte der Verlag mit, dass er Baileys Memoiren aus dem Jahr 2014 nicht mehr vertreibt.

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„Ein Unterthan, das ist ein Tropf“

Von Alexander Bahar – 24. September 2020

Eine Neuausgabe erschließt das Werk des fast vergessenen Dichters und Revolutionärs Ludwig Pfau. Dem auf den Deckel seiner Taschenuhr eingravierten Wahlspruch: „Magnis superbus, parvis modestus“ („Stolz gegen die Großen, bescheiden gegen die Kleinen“) blieb der am 25. August 1821 in Heilbronn geborene Schriftsteller und Revolutionär Ludwig Pfau ein Leben lang treu. Ihn der unverdienten Vergessenheit zu entreißen, hat der „Literaturbetrieb“ Günther Emigs mit einer Neuausgabe seiner Gedichte unternommen.

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